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Bei tiefstehender Sonne muss der Putzlappen her

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Die tiefstehende Sonne im Winter kann beim Autofahren zum Problem werden. Foto: dpp

Durch kürzer werdende Tage laufen Autofahrer Gefahr geblendet zu werden – Einsatz von Sonnenbrillen ist umstritten

In Herbst und Winter freuen sich die Menschen über jeden Sonnenstrahl, den sie erhaschen können. Manchmal allerdings kommt die Sonne nicht so gelegen - etwa beim Autofahren. Das hat man gerade erst gesehen, als Ende Oktober die Sommerzeit endete und plötzlich der Sonnenuntergang mitten in den abendlichen Berufsverkehr fiel. Plötzlich steht die Sonne um fünf Uhr am Nachmittag derart tief, dass sie zum Problem wird. Bei der Fahrt zur Arbeit am Morgen ist es inzwischen ähnlich. Das Gestirn am Himmel blendet die Autofahrer derart, dass es zu manchem „Blindflug“ auf der Straße kommt. Das ist schon auf einer Landstraße nicht einfach, aber in den Städten kann es passieren, dass starke Sonnenstrahlung plötzlich und unerwartet zwischen zwei Häusern hervorbricht und dem Fahrer die Sicht nimmt. Ein Unfall ist auf diese Weise schnell passiert.Wintersonne bereitet Probleme beim SehenUm der tiefstehenden Sonne entgegenzuwirken, gibt es natürlich die bewährten Mittel. Dazu gehört etwa eine Sonnenbrille, die vor starker Sonnenstrahlung schützt. Viele Autofahrer haben sie permanent im Auto, um bei Bedarf schnell darauf zurückgreifen zu können. Tatsächlich raten einige Experten dazu, eine Sonnenbrille aufzusetzen, wenn die Sonne stark blendet. Allerdings sind die Meinungen hier stark geteilt. Natürlich mindert eine Sonnenbrille den Blendeffekt der Sonne und verringert dadurch das unangenehme Gefühl beim Fahren. Allerdings sollte man auch bedenken, dass durch die helle Sonne alle anderen Dinge im Sichtfeld bereits dunkler erscheinen als sonst. Eine Sonnenbrille schluckt noch einmal Licht, sodass die Umgebung noch zusätzlich verdunkelt wird. Viele Experten sehen darin die Erhöhung des Unfallrisikos – etwas, dass man durch das Aufsetzen der Sonnenbrille eigentlich verringern wollte.Apropos Brille: Viele Autofahrer sind Brillenträger. Schmutz auf den Gläsern bewirkt Reflexionen und andere unwillkommene Effekte. Bevor man losfährt, sollte man also nochmal zum Brillenputztuch greifen.Schmutzige Scheibe verstärkt Blendeffekt

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Die Sonnenbrille schluckt zusätzlich Licht. Das kann zum Problem werden. Foto: Petra Morales/pixelio.de

Was für die Brille gilt, kann man auch auf das Auto übertragen. Um einen guten Durchblick zu haben, braucht es eine saubere Windschutzscheibe. Sonnenstrahlen werden auf verschmutzten Scheiben stärker als üblich gebrochen und können den Blendeffekt so noch verstärken. Eine saubere Scheibe gehört also zum sicheren Fahren dazu. Der Einsatz der Scheibenwaschanlage hilft in diesem Fall meist nur oberflächlich, sodass man tatsächlich einen Lappen und Reinigungsmittel zur Hand nehmen sollte, um dem Schmutz Herr zu werden. Nach getaner Arbeit kann man die Scheibenwaschanlage dazu benutzen, um verbliebene Schlieren zu entfernen. Neben dem Frostschutz gehört dann auch ein entsprechender Reinigungszusatz in die Flüssigkeit der Scheibenwaschanlage. Bei stark verschmutzter Scheibe hilft auch ein Besuch in einer Waschanlage.

Eine Scheibe hat auch eine Innenseite. Auch sie wird verschmutzt – in der Regel aber nicht so sichtbar wie auf der anderen Seite. Aber viele Windschutzscheiben sind innen von einem Belag verunreinigt, den man regelmäßig abwischen sollte. Wer im Auto raucht, macht sich im Übrigen doppelt Arbeit, denn das Nikotin im Rauch setzt sich über die Zeit als Klebefilm auf die Innenseiten der Scheiben und verschlechtert die Sicht. Hier muss also auch von innen umso stärker geputzt werden. Übrigens verringert das Putzen auch die Tendenz der Vereisung der Scheibeninnenseiten im Winter. Die wichtigste Rolle im Kampf gegen das Blenden der Sonne ist tatsächlich die Sonnenblende im Auto. Wenn das Gestirn allerdings tief steht, kann die Blende die Sonne oft nicht mehr verdecken. Mit der Einstellung der Sitzhöhe lässt sich hier manchmal noch etwas machen. Gegebenenfalls hilft auch ein Kissen.

Generell gilt bei tiefstehender Sonne natürlich, dass man die Geschwindigkeit den äußeren Gegebenheiten anpassen muss. Vorausschauendem Fahren kommt hier eine noch größere Bedeutung zu als sonst schon. Der Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern sollte vergrößert werden. Und wenn gar nichts mehr geht, bleibt tatsächlich nur noch die Option, eine Pause einzulegen, bis die Sonne ihre Position genügend verändert hat. Im Zweifelsfall sind ein kürzerer Feierabend oder ein paar Minuten zu spät im Büro allemal angenehmer, als juristische Konsequenzen. Denn eines ist sicher: Eine tiefstehende Sonne gilt nicht als schuldmindernd.

Gerichte haben bereits Urteile gefällt, bei dem die Autofahrer zumindest eine Mitschuld zugesprochen bekommen haben, wenn es bei tiefstehender Sonne zum Unfall gekommen war. Bei entsprechenden Lichtverhältnissen müssen Autofahrer damit rechnen, geblendet zu werden, ist dabei die richterliche Begründung für „grobe Fahrlässigkeit“. Deswegen gilt es in diesem Fall, mit entsprechender Vorsicht zu fahren. Schließlich heißt es in Paragraph 3, Absatz 1, der Straßenverkehrsordnung: „Die Geschwindigkeit ist den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.“

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Durch kürzer werdende Tage laufen Autofahrer Gefahr geblendet zu werden – Einsatz von Sonnenbrillen ist umstritten