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Sicher Digitalisieren

Löschen, Aufrüsten, Auslagern

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Grafik: iStockphoto.com/Anastasiia_New

Sicherheitswochen vom 11. bis 25. November 2017

Wenn die Kamera partout kein Bild mehr aufnehmen will, wird es Zeit, auf dem Smartphone wieder klar Schiff zu machen. Denn ein voller Speicher verhindert nicht nur neue Fotos, sondern auch neue Updates. So wird aufgeräumt.Natürlich ist der Telefonspeicher immer genau dann voll, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann: beim Selfie auf dem Konzert, wenn die neue Folge der Lieblingsserie heruntergeladen werden muss oder eben wenn ein wichtiges Update ansteht. Kurzfristig hilft da nur eines: löschen.Alexander Spiel kennt die Speicherfresser: „Den meisten Platz nehmen Spiele ein, besonders die grafisch aufwendigen“, sagt der Redakteur der Fachzeitschrift „c’t“. Und nicht nur die. Eine Untersuchung des amerikanischen Branchendienstes Sensor Tower hat ergeben, dass die zehn beliebtesten iPhone-Apps in den vergangenen vier Jahren im Schnitt um das Zwölffache in der Größe gewachsen sind. Nahm die Facebook-App 2013 nur 32 MB an Speicherplatz ein, sind es 2017 schon 388 MB.

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Foto: iStockphoto.com/monsitj

Wer selten genutzte Apps und Spiele löscht, schafft nicht nur Platz, sondern kann das Smartphone auch beschleunigen. Denn selbst wenn sie nicht genutzt werden, laufen manche Apps im Hintergrund und verbrauchen Ressourcen. In den Einstellungen ist unter dem Punkt „Allgemein/Speicher- und iCloud-Nutzung“ (iOS) und „Speicher“ (Android) aufgelistet, welche Apps den meisten Platz einnehmen.

Nach den Apps sind die Mediendateien dran. Videos schlucken viel Platz, bei Fotos macht es die Menge. Ganz besonders lohnt ein Blick auf Whatsapp, Facebook, iMessage und ähnliche Apps. Wer viele Bilder und Videos gesendet bekommt, speichert diese auch automatisch ab. So kommen schnell einige Hundert Megabyte zusammen.

Auch wenn Selbstausmisten mühsam sein kann, rät Alexander Spiel von speziellen Apps zum automatischen Ausmisten ab. „Diese Cleaner bieten im besten Fall eine temporäre Lösung. Sie löschen etwa den Cache oder den Arbeitsspeicher, der sich aber wieder schnell füllt.“ Darüber hinaus könnten sie sogar für einen erhöhten Datenverbrauch sorgen, wenn sie Dateien löschen, die eine App aber regelmäßig braucht und daher neu heruntergeladen werden muss.

Solche Apps können sogar ein Sicherheitsrisiko sein, erklärt Chris Wojzechowski vom Institut für Internet-Sicherheit: „Diese Apps fordern oft Zugriffsberechtigungen ein, die einen tiefen Eingriff in das System erlauben. Das kann als Einfallstor für Schadsoftware genutzt werden.“ Hinzu kommt, dass sich die Apps in der Regel mit Werbung finanzieren, die sie aus dem Internet laden.

Wenn der Platzmangel Dauerzustand ist, muss mehr Stauraum her. Die meisten Android-Smartphones verfügen über einen Steckplatz für Micro-SD-Speicherkarten, auf denen Nutzer wahlweise Medien oder auch Apps speichern können. Apple-Nutzer schauen beim Thema Speicherkarte leider in die Röhre. Apple bietet aber mit iCloud einen ins Betriebssystem integrierten Online- Speicherdienst.


Datendiebe, Abzocker, Betrüger ...

… im Netz lauern jede Menge Risiken. Wir geben Tipps, wie Sie sich absichern und schützen können

von Katrin Schreiter

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iStockphoto.com/ Henrik5000

Falsche Absender entlarven

Immer wieder im Postfach: Phishing-Mails, die aussehen, als kämen sie von Ebay, Amazon, Paypal oder einer Bank. Sie wollen die Zugangsdaten – meist unter dem Vorwand einer Sicherheitsprüfung. Doch Vorsicht: Seriöse Unternehmen fordern niemals wichtige Daten per E-Mail an.

Tipp: Sie sehen oft den betrügerischen Link, wenn Sie mit dem Cursor darauf gehen. Oder Sie kopieren die verborgene Adresse per rechtem Mausklick und analysieren sie dann in einem Text-Editor.

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Foto: iStockphoto.com/Michael_at_isp

Browser-Updates nutzen

Die Browser-Updates bringen nicht immer neue Funktionen, die das Surfen wesentlich verbessern. Aber jedes Browser-Update korrigiert in der Regel Fehler und schließt so auch manche Sicherheitslücke.
  
Tipp: Wenn Browser-Updates verfügbar sind, zeitnah nutzen. Das schützt am besten vor gefährlichen Websites, die den Computer mit Schadprogrammen infizieren.

Privatmodus aufrufen

An einem fremden PC bei Ebay oder Amazon vorbeischauen und dann nicht korrekt ausloggen – das kann teuer werden.

Tipp: Verwenden Sie an fremden Computern grundsätzlich den Privatmodus. Er speichert die besuchten Websites, Formularinhalte, Cookies und Anmeldungen nicht. Sie finden den Punkt „Neues Inkognito-Fenster“, „Privates Fenster“ oder ähnlich im Menü.

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iStockph oto.com/HYWARDS

HTTPS-Verbindung wählen

Das Protokoll HTTP überträgt standardmäßig die Daten zwischen Webserver und Browser – und zwar unverschlüsselt. Viele der Webserver bieten aber auch verschlüsselte HTTPS-Verbindungen an. Diese Browser-Erweiterung macht Sinn. Denn damit surfen Sie automatisch über HTTPS, wenn es möglich ist.

Tipp: Einfach die Erweiterung installieren – mehr muss nicht eingestellt werden.

Kurze Webadressen checken

Oft sind im Netz kurze URLs angegeben, die beim Aufruf auf die dafür hinterlegten, langen Webadressen leiten. Das kann die Eingabe von Webadressen erleichtern. Doch hinter kurzen URLs lassen sich auch gefährliche Websites verstecken.

Tipp: Kopieren Sie die kurze URL und geben Sie den Link zum Beispiel auf http://urlex.org unter „Expand“ ein. Die Seite zeigt an, was sich hinter der Kurzadresse verbirgt.


Sicher durchs Netz: Wie man sich und seine Daten schützt

Für die Sicherung der eigenen digitalen Daten braucht es eine Strategie. Sich diese zu überlegen klingt schwieriger, als es ist, denn egal ob Windows-Rechner oder Mac: „Im Prinzip lässt sich das gesamte Betriebssystem mit einem Klick sichern“, sagt „c’t“-Experte Dennis Schirrmacher

Von Oliver Züchner

Manche Leute lernen’s nie. „Kennwörter wie Passwort und 1234567 sind kein Weg, seine Daten auf PC, Mac, Mobilgeräten und im Internet zu sichern“, sagt Redakteur Dennis Schirrmacher vom Computermagazin „c’t“. Auch sonst gehen viele Computernutzer reichlich naiv durchs digitale Leben. So als ob Datenverlust, Erpressung, Identitätsdiebstahl und leer geräumte Bankkonten nur andere treffen, nicht aber einen selbst.

Wichtigste Maßnahme ist die Sicherung der eigenen Daten. Dafür braucht es eine Strategie, die zu entwerfen einfacher ist, als es klingt. „Man sollte sich einen Abend Zeit nehmen und sich überlegen: Welche Daten sind für mich privat und beruflich wichtig, vielleicht sogar unersetzlich? Welche Daten dürfen nicht in falsche Hände kommen? Und wie will ich sie speichern: lokal oder auf fremden Servern?“, sagt Schirrmacher. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wichtige Dateien oft nicht im Ordner „Eigene Dateien“ liegen, sondern verstreut auf dem Systemlaufwerk: in Adressbüchern, Firefox-Favoriten, Outlook-E-Mails und anderem mehr.

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Grafik: iStockphoto.com/ posteriori

Will man diese Daten separat sichern, hat man viel zu tun: Pfade finden, Sicherungsroutinen definieren. „Besser ist es, das Betriebssystem mit allen Programmen und Daten regelmäßig komplett zu sichern“, sagt Schirrmacher. Dafür bringen Macs die Time Machine mit, während Windows-Rechner eine Zusatzsoftware zum Spiegeln der Festplatten beziehungsweise Partitionen benötigen. „Diese Programme sind aber einfach zu installieren“, sagt der Redakteur. „Im Prinzip lässt sich alles mit einem Klick sichern: Betriebssystem, Daten und Software.“ Geht dann etwas schief, ist das System recht schnell wiederhergestellt.

Viel umständlicher ist es, Windows neu zu installieren und alle Programme und Einstellungen händisch zu erledigen. Denn über die Jahre hat man Dutzende Programme und Treiber aufgespielt, Browser-Favoriten gesammelt, das Adressbuch gefüllt, überall individuelle Einstellungen vorgenommen, damit man sich wohlfühlt und die Arbeit flutscht. Das alles von Hand wieder herzustellen, kostet unendlich viel Zeit und Nerven.

Dabei sollten Sicherheitskopien in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden: monatlich, wöchentlich oder täglich. „Um die Datenmenge zu begrenzen, sollte man inkrementell sichern“, sagt Schirrmacher. Dabei kommen zum Basis-Backup Sicherungen der jeweils erfolgten Änderungen hinzu.

„Wichtig ist, die Daten extern zu sichern und den USB-Stick beziehungsweise die mobile Festplatte nach der Sicherung wieder abzustöpseln“, sagt Schirrmacher. Denn befällt ein Erpressungstrojaner den eigenen Rechner, verschlüsselt er die externen Speicher gleich mit – die ganze Sicherung wäre für die Katz.

Ein Dauerthema sind Passwörter. Da sich nur Genies Kombinationen wie „%kdUQ_Xks“ merken können, empfehlen sich Passwortsätze: „Mein Freund Harvey fährt 4 Mal leer Motorrad“ steht dann für „MFHf4*_M“. Will man das Passwort sicherheitshalber nicht für alle Webseiten und Portale nutzen, kann man es sinnvoll ergänzen. So wird der Zugang zum Amazon- Konto gesichert mit „MFHf4*Mama“, der Zugang zu Ebay dagegen mit „MFHf4*M-eba“.

Wer weniger Arbeit haben will, nutzt Passwortmanager, die es für PC, Mac, Android- und iOS-Geräte gibt. „Dieser Passworttresor ist wiederum mit einem Masterpasswort geschützt, das natürlich sicher sein muss“, sagt Schirrmacher.

Weiterhin wichtig, wenn auch kein vorrangiges Thema mehr, ist eine Firewall, die heute oft standardmäßig auf dem Router installiert ist und auch von Windows mitgebracht wird. Und Virensoftware? Sie ist unter Windows weiterhin unabdingbar. „Für PCs genügt Windows Defender als Standardlösung vollkommen. Man kann auch einen der freien Virenscanner nutzen, die in der Regel zuverlässig arbeiten“, sagt der Redakteur. Kaufsoftware empfiehlt sich für den Fall, dass man zusätzliche Funktionen nutzen möchte – wie die Kontrolle ein- und ausgehender E-Mails oder die Warnung vor verseuchten Webseiten.

Wichtiger ist allerdings Aufmerksamkeit: „Schmuddelseiten im Netz, die mit Fake-Videoplayern zum Installieren locken, sind häufig Einfallstore für Viren und andere Schadprogramme, ebenso aufploppende Fake- Warnhinweise beim Surfen“, sagt er. Diese Popup-Fenster werden, weil sie lästig sind, gerne schnell weggeklickt. Und schon ist die Schadsoftware auf dem Rechner.

Aufmerksamkeit gilt auch bei Mails. „Adressen sind heute schnell gekapert“, sagt der Redakteur. „Die Blumengrüße vom Freund, der mit Blumen nichts am Hut hat, sind sicher gefälscht. Ein Klick zu viel und der Computer ist verseucht.“

„Hilfe, mein Smartphone ist weg!“

Was zu tun ist, wenn das digitale Mobilgerät gestohlen wird

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Nur ein Moment der Unaufmerksamkeit genügt: Und schon ist das Smartphone in Diebeshand. 
Foto: iStockphoto.com/vchal

Von Oliver Züchner 

Schwupp, weg ist es. Ein, zwei Sekunden lang hat man nicht aufgepasst – für den Dieb ausreichend Gelegenheit, das teure Handy zu entwenden. Was tun? Dennis Schirrmacher vom Computermagazin „c’t“ hat einige Tipps.

- Dem Netzbetreiber den Diebstahl melden: Hier zählt jede Minute. Je länger Sie warten, desto mehr Zeit haben Täter, auf Ihre Kosten zu telefonieren – auch ins Ausland und zu teuren Sondernummern. Zur Sperrung benötigen Sie die SIM-Kartennummer, die zugehörige Telefonnummer, dazu Ihre Kunden- und Vertragsnummer beim Betreiber.

- Der Polizei den Diebstahl melden: Die Wahrscheinlichkeit, Handy, Smartphone oder Tablet zurückzuerhalten, geht zwar gegen null. Die Anzeige bei der Polizei ist aber notwendig für die Schadensmeldung bei der Versicherung. Dazu benötigen Sie Kaufvertrag und Gerätenummer (IMEI).

- Alle Infos bereithalten: Tragen Sie alle erforderlichen Angaben nach dem Gerätekauf zusammen – natürlich außerhalb des Geräts. Das kann Ihr PC oder Mac sein und dazu vielleicht ein Zettel im Portemonnaie, wenn Sie viel unterwegs sind. Auf diesen gehört auch die Servicehotline des Betreibers. Um den Schaden durch Diebstahl so gering wie möglich zu halten, empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen.

- PIN-Schutz einschalten: Auch wenn es lästig ist, sollte der PIN-Schutz immer eingeschaltet sein: sowohl für die SIM-Karte als auch den Bildschirm. Wird die Display-Sperre vergessen, können Täter auf Ihre Daten zugreifen.

- PIN- und PUK sicher notieren: Zur SIM-Karte gehört neben der PIN-Nummer eine achtstellige Nummer: Diese PUK-Nummer wird benötigt, sobald man die PIN dreimal falsch eingegeben hat. Beide Nummern dürfen daher nicht im Mobilgerät gespeichert werden.

- Daten sichern: Achten Sie darauf, dass Ihre Kontaktdaten, Bilder usw. regelmäßig gesichert werden. Bei Android-Geräten geschieht dies üblicherweise über ein Google-Konto, bei Apple über das iCloud-Backup.

- Handyortung aktivieren: Die Betriebssysteme Android und iOS bringen alle technischen Voraussetzungen dafür mit, Geräte aus der Ferne über eine Webseite zu lokalisieren, zu sperren oder auch zu löschen. Zudem werden Apps für den Fernzugriff angeboten.

- Hilfreiche Infos: 

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Sicherheitswochen vom 11. bis 25. November 2017