Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

 

Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Anzeige

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Zwischen alten Industriehallen findet das Snntg-Festival statt. Fotos: Archiv/Ebeling

Für jeden etwas dabei – das Programm

In den Konzerthallen der Republik herrscht derzeit Ruhe vor. Stattdessen herrscht der Sommer und mit ihm in der Regel gutes Wetter. Dadurch hat sich in den letzten Jahren auch hierzulande eine Festivalkultur herausgebildet, die bekannte und unbekannte Bands, Kunst und Kultur verbinden und meist ein ganzes Wochenende Spaß versprechen. Im letzten Jahr hat es schließlich auch Sehnde auf die Festivalkarte geschafft. 2017 hat es auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahn-Museums erstmals das Snntg-Festival gegeben. In diesem Jahr kommt es vom 27. bis 29 Juli zu einer Neuauflage des Festivals ohne Vokale, denn offenbar haben sich dort zwei Seiten gefunden, die füreinander bestimmt sind. Das ist eigentlich klar, denn für das ehrenamtliche Organisieren eines Festivals und das Führen eines Technikmuseums – ebenfalls ehrenamtlich – benötigt man Herzblut für seine Sache. So unterschiedlich die Gebiete auch sein mögen – die Begeisterung stellt Seelenverwandtschaft her.

Im Straßenbahnmuseum stehen Musik, Kunst und Atmosphäre im Mittelpunkt dreier Festivaltage

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde-2
Auf drei Bühnen gibt es Musik, Kunst und Lesungen.

Das Museumsgelände, das auf dem Wehminger Hohenfels gelegen ist, hat die Festivalmacher von Anfang an überzeugt. Das ehemalige Schacht- und Kasernengelände (s. Kasten) hat stimmungsvolle Fabrikhallen zu bieten sowie den Museumsbetrieb, der in das Festival integriert wird. So fährt zum Beispiel ein Straßenbahnservice zum im hinteren Bereich gelegenen „Wummerland“, wo die Besucher zu Technoklängen tanzen können.

Insgesamt drei Bühnen stehen im HSM zur Verfügung. Darauf werden rund 50 Bands und Künstler auftreten. Die Bandbreite reicht dabei vom Elektrosound über Hip Hop bis zum Soul und noch viel mehr. Die Vielfalt der Musikstile ist durchaus Programm der jungen Macher vom Organisationsteam. Offen, tolerant und bunt soll das Festival sein. Das spricht Festivalgänger aller Altersgruppen an, auch wenn das Gros der Besucher eher im Studentenalter ist. Kunstprojekte, Lesungen und anderes runden das Programm ab.

Für jeden etwas dabei – das Programm

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde-3
Das Ensemble Geräuschkulisse durchbricht klassische Hörgewohnheiten. Foto: Archiv/von Ditfurthl

Rund 50 Bands und Künstler treten an drei Tagen auf dem Gelände des HSM in Wehmingen auf. Viele davon sind lokale Acts aus Hannover und Umgebung. Hier ein paar Tipps:

■ Saive
Hinter diesem Künstlernamen verbirgt sich der Hannoveraner Vincent Sager. Als DJ und Produzent widmet er sich Techno und Techno House und hat ein Ohr für die melodische Seite des Techno.

■ Black Bear Basement
Die hannoversche Band sucht in ihren Auftritten die Schnittstelle zwischen Hip Hop und Jazz und kreiert dabei einen ganz eigenen Livesound, bei dem so unterschiedliche Bestandteile wie Vibraphon und Turntables zusammenkommen.

■ Joules the Fox

Dem Bereich Folk widmet sich diese junge hannoversche Sängerin und Gitarristin. Wie immer bei Singer-Songwritern kommt es hier sowohl auf die Musik als auch auf die Texte an.

■ Ava Asante

Einen Namen hat sich die Enkelin eines ghanaischen Königs durch ihre schöne Stimme gemacht, die sie in ihre Electronica einbettet. Einzigartige Bühnenoutfits runden die Auftritte ab.

■ Turnklub
Aus Göttingen kommt das DJ-Ensemble, das sich bei ihren Auftritten vor allem um die Bereiche Techno und House kümmern.

■ Ensemble Geräuschkulisse
Bereits im vergangenen Jahr war das Orchester, das sich aus Studenten der Musikhochschule Hannover zusammensetzt, auf Hohenfels zu Gast. Dabei geht es zwar um Klassikklänge, was bei einem jungen Festival zunächst überrascht. Aber gerade klassische Hörgewohnheiten zu durchbrechen, hat sich das Ensemble zur Aufgabe gemacht. Insofern ist die Formation genau richtig beim Snntg-Festival.

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde-4
Die entspannte Atmosphäre zeichnet das Festival aus.


Das Industrieambiente und die entspannte Atmosphäre bilden so ein außergewöhnliches Festival, bei dem es einiges zu entdecken gibt. Verlassen muss man das Gelände während der gesamten drei Tage nicht, denn zum Übernachten stellen die Organisatoren ein Campinggelände zur Verfügung, auf dem die Besucher ihre Zelte aufstellen können.

Tickets für das Festival können auf der Snntg-Website www.snntg.de bestellt werden. Die Auswahl reicht dabei von Tagestickets zum Preis von 16 bis 29 Euro (je nach Tag) bis zu Wochenendtickets zum Preis von 54 Euro. Ein Wochenendticket inklusive Camping kostet 64 Euro. Für ein Wohnmobil sind noch einmal 9 Euro zusätzlich fällig.

Das Hannoversche Straßenbahnmuseum (HSM)

Snntg-Festival geht auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums auf Hohenfels bei Wehmingen in die zweite Runde-5
Bei regelmäßigen Sonderveranstaltungen wie hier zum Oldtimertag können Besucher nicht nur Straßenbahnen bewundern. Foto: Archiv/Schütz

Das Hannoversche Straßenbahnmuseum in Wehmingen besteht seit 1987. Es wurde auf der Basis einer Sammlung einer Initiative gegründet, die Straßenbahnfahrzeuge aus ganz Deutschland zusammengetragen hatte, um sie zu bewahren. Der heutige Verein hat das Gelände in den letzten Jahren um einiges erweitert. So ist ein Rundkurs entstanden, auf dem das Museum Fahrten in historischen Bahnen anbietet. Darüber hinaus wird seit Kurzem eine Außenstrecke befahren, die in Richtung des Hildesheimer Stichkanals und Algermissen führt. Das Museum ist nicht nur für seine gut erhaltenen Straßenbahnen bekannt. Regelmäßig finden dort auch Sonderveranstaltungen statt. Als nächste Sonderveranstaltung nach dem Snntg-Festival steht ein VW-Beetleund Käfertreffen am Sonntag, 5. August, auf dem Programm.

Das Museum hat von Ostern bis zum 3. Oktober jeweils sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7,50 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder bis einschließlich 15 Jahre. Familienkarten gibt es zum Preis von 20 Euro. Eine Fahrt mit der Straßenbahn ist im Preis enthalten. Weitere Fahrten kosten je 1 Euro (Kinder 50 Cent).