Wenn es brennt, ein Unfall passiert ist oder jemand in Not ist, sind sie zur Stelle. Und zwar innerhalb von wenigen Minuten. Sie gehen für die Pattenser durchs Feuer – und steigen ihnen bei Bedarf auch aufs Dach. 78 Pattenser sind zurzeit in der Einsatzabteilung der Ortsfeuerwehr, darunter 71 Männer und sieben Frauen. Sie opfern Zeit und Energie, um ihren Mitmenschen zu helfen. Dabei ist die Tätigkeit keinesfalls ungefährlich und die Ausbildung anspruchsvoll.Nachwuchssorgen hat die Ortsfeuerwehr kaum. 77 Prozent der Mitglieder der Einsatzabteilung stammen aus ihrer Jugendfeuerwehr Pattensen.
78 Männer und Frauen gehen für Pattensen durchs Feuer
Jeden Monat wird für den Ernstfall geübt
Im vergangenen Jahr rückte die Einsatzabteilung insgesamt 53 Mal aus. Darunter waren zwei schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen in Pattensen-Mitte und Koldingen sowie ein ABC-Einsatz im Pattenser Wohngebiet. Zudem unterstützte die Ortsfeuerwehr ihre Kollegen bei einem Dachstuhlbrand in Koldingen und bei einem Kellerbrand in Hüpede. Zwölf Mal wurden die Einsatzkräfte zu kleineren Feuern und Entstehungsbränden gerufen, sieben Mal rückten sie zu Sturm- und fünf Mal zu Wasserschäden aus.
Dieses Jahr war die Ortsfeuerwehr bereits 18 Mal im Einsatz. Unter anderem rückte sie zu einem Garagen- und einem Küchenbrand sowie zu einem Brand in einem leerstehenden Haus aus.
Aber auch vor ungewöhnlichen Einsätzen schrecken die Retter nicht zurück: Im Mai 2012 halfen sie beim Einfangen eines Nandus, den ein lautstarker Häcksler so sehr erschreckt hatte, dass er aus dem Gehege eines Privatmannes geflüchtet war. Und im Januar 2016 hielten sie drei Tage lang bei einem ausgebrannten Lastwagen Brandwache, bei dem sie mehrere Gasflaschen nur noch kontrolliert abbrennen lassen konnten. Auch zu einem Flugzeugabsturz wurden die Feuerwehrleute schon gerufen: Erst vor Ort stellte sich dabei heraus, dass es sich um ein Modellflugzeug handelte.
Neues Fahrzeug als Geschenk
Die Freiwillige Feuerwehr Pattensen- Mitte ist die Schwerpunktwehr im Stadtgebiet. Zweimal im Monat treffen sich die Aktiven zu Übungsabenden, um fit für den Ernstfall zu sein. Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat, vertiefen sie ihr Wissen zur Brandbekämpfung, dem vorbeugenden Brandschutz und der technischen Hilfeleistung und sammeln bei Übungen praktische Erfahrungen.
Am ersten Donnerstag im Monat stehen regelmäßig gemeinsame Einsatzübungen bei verschiedenen Betrieben oder in besonderen Gebäuden in Pattensen auf dem Programm. Jeden dritten Donnerstag im Monat werden Übungen in kleineren Gruppen durchgeführt, unter anderem die Ausbildung an verschiedenen Geräten wie an hydraulischen Rettungsgeräten und tragbaren Leitern. Insgesamt finden im Jahr 22 Übungsabende der Einsatzabteilung statt. Außerdem werden spezielle Ausbildungsdienste für die Atemschutzgeräteträger und die Dekontaminationseinheit durchgeführt. Und rund 10 bis 15 Mitglieder der Einsatzabteilung besuchen in der Regel Seminare oder Lehrgänge an der feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg oder an der Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle oder Loy.
Für ihre Einsätze hat die Ortsfeuerwehr eine Flotte von insgesamt acht Fahrzeugen, darunter auch eine Drehleiter, um auch Brände aus der Höhe löschen zu können.
Dieses Jahr im Herbst soll eines der drei Löschfahrzeuge, das bereits 34 Jahre auf dem Buckel hat, durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden – ein lang erwartetes Geburtstagsgeschenk.
Ich bin in der Feuerwehr, weil ...
„... unsere Nachbarn in der Feuerwehr waren und mein Vater mich dann, als ich zehn Jahre alt war, einfach einmal zu den Treffen der Jugendfeuerwehr gebracht hat. Das hat mir so gut gefallen, dass ich eingetreten bin und im vergangenen Jahr in die Einsatzabteilung gewechselt bin. Da ich an der KGS Pattensen einen verständnisvollen Schulleiter hatte, durfte ich sogar den Unterricht verlassen, wenn mein Pieper ging und einen Einsatz meldete. Nach meinem Abitur werde ich erst mal ein Jahr Bundesfreiwilligendienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo absolvieren. An den Wochenenden bin ich aber wieder in Pattensen und stehe für Einsätze bereit. Denn ich finde es sinnvoll, anderen zu helfen. Außerdem schätze ich, dass wir uns aufeinander verlassen können.“