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Weihnachtspost aus aller Welt - Nord-West

Zwischen Familienidylle und aufregender Partynacht

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DJ Bako in seinem Element. Er verbringt die Festtage bei seiner Familie in Hannover, am Abend legt er auf. Foto: privat

Spätschicht an Heiligabend – Wie DJ Bako Weihnachten verbringt

Arbeiten an Heiligabend, wenn andere besinnlich mit der Familie zusammensitzen, Verwandte besuchen oder den hauseigenen Glühweinvorrat plündern – das kommt für viele nicht infrage. Der 23-jährige David Barkowsky (Bako) ist DJ und definitiv keiner von dieser Sorte Mensch. Er freut sich bereits auf seine Nachtschicht an Heiligabend. Dann wird er endlich wieder im Kulturzentrum Faust in Hannover zu Gast sein. „Ich liebe es, in meiner Heimat aufzulegen“, sagt der Wahl-Berliner, im Kulturzentrum habe er vor sechs Jahren seine ersten Auftritte als DJ gehabt. „Das Faust-Team ist also auch eine Art Familie für mich. Es hat mir musikalisch das Laufen beigebracht.“Seit fünf Jahren pendelt David nun schon mehrmals im Monat von Berlin nach Hannover, fühlt sich der abgedrehten Künstlerszene Berlins genauso verbunden wie seiner „idyllischen“ Heimatstadt Hannover, das Auflegen an den Wochenenden gehört ebenso zu ihm wie seine Ausbildung als Veranstaltungstechniker. „Meine Wurzeln sind familiär wie musikalisch aber in Hannover“, sagt der DJ. Gemeinsam mit den Veranstaltern des Kulturzentrums habe er deshalb vor einigen Jahren die Veranstaltungsreihe „Deeper“ auf die Beine gestellt – eine Party mit Musik von Deep House bis Techno, die sich in der regionalen Electro-Szene längst etabliert hat. „Auch an Heiligabend wird es ein Deeper Rave in der Faust geben“, sagt Bako. Ab 23 Uhr strömen dann feierwütige Hannoveraner nach Linden ins Kulturzentrum, um den Abend zu Bakos Beats ausklingen zu lassen.


"Meine Wurzeln liegen in Hannover – familiär als auch musikalisch. Ich liebe es, in meiner Heimat aufzulegen."


Auf die besinnlichen Feierlichkeiten komplett verzichten will er aber nicht: „Weihnachten hat einen sehr hohen Stellenwert für mich“, sagt David. Das Wiedersehen mit Verwandten, gemeinsames Essen und Spaziergänge mit seinem Bruder stehen also genauso auf dem Tagesplan wie die Vorbereitungen auf die Partynacht. „Nach dem Treffen mit meiner Familie hole ich einen Kumpel aus Berlin ab, der auch auflegen wird“, erklärt Bako. Gemeinsam bereiten sie sich dann im Kulturzentrum auf die Nacht vor: Soundcheck, letzte Absprachen, Organisatorisches.

Nachteile habe die Nachtschicht an Heiligabend für Bako nicht, er habe sich bewusst dafür entschieden, um auch alte Freunde wiederzusehen. „Das Line-up an diesem Abend besteht diesmal nur aus guten Freunden von mir. So können wir nach dem Job alle gemeinsam feiern, und alle Gäste feiern mit uns“, sagt Bako. Am nächsten Tag stehe dann wieder die Familie im Vordergrund, abends gehe es im Weidendamm weiter mit der nächsten Party, natürlich im Beisein seiner engsten Freunde. „In meinem Umfeld arbeiten sehr viele in der Musik-, Club- und Modebranche – einige von ihnen arbeiten auch an Weihnachten, weil sie sich auch im Job mit geliebten Menschen umgeben können.“

Seine Familie habe für seine Leidenschaft vollstes Verständnis, Mutter und Bruder unterstützten seinen Lebensstil, auch wenn ihnen die Festtage heilig sind. „Sie respektieren meinen Job, wissen aber auch, dass mir das Weihnachtsfest mit ihnen am Herzen liegt“, sagt David. Gerade, weil er immer mehr Zeit in Berlin verbringt, habe er gelernt, die Zeit mit der Familie wertzuschätzen. Mit der Nachtschicht am 24. Dezember gelinge ihm nun wohl der perfekte Spagat für die Feiertage: „Viel besinnliche Zeit mit der Familie und eine coole Party mit meinen engsten Freunden bei dem Job, den ich so liebe. Zu kurz kommt über die Festtage nur der Schlaf.“


Gäste finden im Kloster Ruhe und das Gefühl von Wärme

Gäste finden im Kloster Ruhe und das Gefühl von Wärme

Zwischen Familienidylle und aufregender Partynacht-2
Schwester Barbara Silbe, Äbtissin des Klosters in Barsinghausen, entzündet die Kerzen im Gebetsraum. Foto: HerMann

Hinter den dicken Mauern des Klosters Barsinghausen ticken die Uhren manchmal etwa anders: Vorweihnachtliche Hektik und Stress haben dort keinen Platz. Vielmehr bestimmen Ruhe und innere Einkehr das klösterliche Zusammenleben. Erst recht gilt dieser Grundsatz im Advent – in einer Zeit der Vorfreude auf das Fest zur Geburt Jesu.

Für Heiligabend plant die Ordensgemeinschaft aus Schwestern und Konventualinnen wieder eine Feier mit alleinstehenden Menschen, die in dieser besonderen Nacht nicht einsam zu Hause sitzen wollen. Bereits seit 1996, als die Diakonische Schwesternschaft aus Wolmirstedt die Klosterleitung übernahm, bietet die schwesterliche Kommunität solche Feiern an und öffnet zu diesem Zweck die Klostertüren in Barsinghausen für einen kleinen Besucherkreis. „Diese Menschen wollen an Heiligabend nicht allein sein. Hier bei uns finden sie ein Gefühl von Wärme, können miteinander ins Gespräch kommen und singen. Für diese Möglichkeit sind sie dankbar“, berichtet Schwester Barbara Silbe, Äbtissin des Klosters.

Am Nachmittag gegen 16 Uhr kommen die Gäste ins Kloster, um gemeinsam mit den Schwestern und Konventualinnen die Christvesper in der Klosterkirche zu besuchen. Anschließend folgt das Abendessen im Konventsaal: „Dort richten wir eine wunderschöne Weihnachtsstube her mit einem Weihnachtsbaum und einer großen Speisetafel inmitten des Saales“, sagt Schwester Barbara.

Heiligabend im Konventsaal

Nacheinander werden die Besucher mit einem Glöckchen in den Konventsaal hineingerufen und dürfen an der Tafel Platz nehmen. An jedem Platz liegt unter anderem ein kleines Glöckchen bereit – denn das Motto des Heiligabends im Kloster lautet: „Der leise Klang der Hoffnung“. An der Stirnseite der Tafel steht eine Krippe, und kleine Hoffnungslichter sollen den Weg zur Krippe weisen. „In dieser Atmosphäre der Besinnung kommen wir schnell ins Gespräch, halten Rückschau auf besondere Begegnungen und Ereignisse, die uns berührt haben. Hier ist ein guter Ort, um sich öffnen zu können“, sagt die Äbtissin.

Ruhige Weihnachtszeit

Für Besucher bestehe zudem die Möglichkeit, im Anschluss an die Feier im Kloster zu übernachten und am nächsten Morgen zu frühstücken. Maximal zwölf Gäste will die Ordensgemeinschaft an Heiligabend zu sich ins Kloster einladen. „Die Feier soll schließlich keinen Veranstaltungscharakter bekommen“, macht Schwester Barbara deutlich. Auch im Vorfeld des Weihnachtsfestes lässt es die Ordensgemeinschaft ruhig angehen. „Für uns beginnt die Weihnachtszeit tatsächlich erst an Weihnachten und nicht schon im Advent. Darum haben wir im Kloster auch noch nicht geschmückt“, erklärt die Äbtissin. Es gibt einen Adventskranz sowie eine Krippe mit Maria und Josef im Gebetsraum – mit einem Lichterweg hin zur Krippe. „Aber die große Beleuchtung schalten wir erst an Heiligabend ein. Dann leuchtet auch unser geschmückter Weihnachtsbaum“, kündigt Barbara Silbe an.

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Spätschicht an Heiligabend – Wie DJ Bako Weihnachten verbringt