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Unternehmerisches Denken gefragt

Unternehmerisches Denken gefragt

Wirtschaftsingenieurwesen – das Studium

Eine Kombination, die auf dem Arbeitsmarkt stark gefragt ist: Wirtschaftsingenieure müssen sich mit den wirtschaftlichen Abläufen in einem Unternehmen genauso gut auskennen wie mit Technik.Beim Studium beschäftigen sich die Studenten mit den Grundlagen der BWL vom Controlling bis zur Bilanzierung. Außerdem belegen sie ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Elektrotechnik, Werkstofftechnik, Konstruktionslehre und CAD (rechnergestütztes Konstruieren). Auch volkswirtschaftliche Zusammenhänge stehen auf dem Stundenplan, ebenso wie Mathematik sowie Physik und zunehmend auch Informatik.„Die Gewichtung von Wirtschaft und Technik variiert von Hochschule zu Hochschule“, weiß Holger Habenicht, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Hannover. „Deshalb sollten sich die Jugendlichen vorher genau erkundigen, welche Schwerpunkte die jeweiligen Fakultäten setzen.“ Das aber sei schon der zweite Schritt. „Wer überlegt, Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren, sollte vorher einen Test absolvieren, um sein mathematisches Verständnis, sein technisches Talent und seine naturwissenschaftliche Begabung zu überprüfen“, rät Habenicht, der lange Jahre als Berufsberater wertvolle Erfahrungen gesammelt hat.

Wirtschaftsingenieurwesen – Vor dem Studium Eignung testen

Studienbezogener Test hilft bei Entscheidung

„Die Agentur für Arbeit bietet in diesem Zusammenhang einen zweistündigen studienfeldbezogenen Beratungstest – kurz SFBT – an, der speziell für Studieninteressierte, Schülerinnen und Schüler, Absolventinnen und Absolventen der Sekundarstufe II entwickelt wurde.“

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Wirtschaftsingenieure verfügen über technischnaturwissenschaftliches Know-how und kennen sich mit wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Fachfragen aus. Wer nach dem Studium eine Führungsposition anstrebt, ist in dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gut aufgehoben. 
iStockphoto.com: Cineberg

In der Praxis komme dieser Test aus unterschiedlichen Beweggründen zum Einsatz. Habenicht: „Zum einen wird damit die Fähigkeit und Eignung geprüft.“ Das würden vor allem lernstarke Jugendliche nutzen, die in den entsprechend wichtigen Fächern wie Mathe und Informatik bereits gute Ergebnisse vorweisen können. „Zum anderen verdeutlicht der Test aber auch, wenn bei dem Jugendlichen die Voraussetzungen für das Studium nicht gegeben sind.“ Diese Erkenntnis könne helfen, spätere Studienabbrüche zu vermeiden.

„Neben dem studienfeldbezogenen Beratungstest gibt es außerdem noch einen rund zweistündigen Test, den die Jugendlichen mithilfe des Selbsterkundungstools (SET) im Internet machen können“, erklärt Habenicht. Im Internet auf https://set.arbeitsagentur.de würde nicht nur nach Interessen gefragt, sondern auch nach Persönlichkeitsmerkmalen wie Umgang mit Stress und Konflikten, Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft. „Wissen und Willen funktionieren – wie überall – auch bei Wirtschaftsingenieuren am Ende nur im Doppelpack.“

Gute Jobaussichten

Jobs finden Wirtschaftsingenieure in vielen Branchen. Ob in der Industrie, im Handel oder zunehmend auch im Dienstleistungssektor – Wirtschaftsingenieure sind überall gefragt. Das liegt an der Vielseitigkeit und am interdisziplinären Charakter des Studiums. Schließlich fungieren Wirtschaftsingenieure in der Praxis als eine Art Übersetzer zwischen reinen Ingenieuren und klassischen BW-Lern. Besonders Branchen wie etwa die Logistikbranche oder die Computerbranche, die sich ständig neu aufstellen müssen, sind auf Fachkräfte angewiesen, die nicht nur Spezialwissen haben, sondern auch unternehmerisch denken können. Das macht sich bezahlt – beim Gehalt und auch bei den Aufstiegschancen.

Laut Gehaltsreport 2018/19 der Online-Stellenplattform Stepstone verdienen Berufseinsteiger im Schnitt 48 700 Euro brutto im Jahr. Damit rangieren sie nach den Absolventen der Studiengänge Medizin und Zahnmedizin (rund 52 700 Euro) und den Absolventen von naturwissenschaftlichen Studiengängen wie Chemie, Pharmazie oder Physik (rund 48 800 Euro) auf Platz drei. Am wenigsten verdient übrigens, wer ein Abschluss in Geschichts- und Kulturwissenschaft hat – rund 34 800 Euro im Jahr.

Wirtschaftsingenieurwesen – das Studium

Wirtschaftsingenieurwesen vermittelt wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in Betriebswirtschaftslehre und Ingenieurwissenschaften und führt zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Wirtschaftsingenieurwesen kann man nicht nur direkt an einer Hochschule, sondern auch als dualen Studiengang oder als Fernstudium studieren.

Zugangsvoraussetzungen: An Universitäten und gleichgestellten Hochschulen wird die allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife verlangt, an Fachhochschulen und Berufsakademien mindestens die Fachhochschulreife oder das erfolgreiche Bestehen eines hochschulinternen Auswahlverfahrens. Außerdem kann ein entsprechender Nachweis von Englischkenntnissen und/oder ein Vorpraktikum vorausgesetzt werden.

Berufsleben: Wer ein Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen absolviert hat, kann zum Beispiel in den Tätigkeitsfeldern Betriebsorganisation oder -planung, Verfahrens- oder Produktentwicklung sowie Produktionsplanung und -steuerung ins Berufsleben einsteigen.

Karriere: Für Führungspositionen wird im Anschluss an das Bachelorstudium meist ein Masterabschluss erwartet.

Eine Fortsetzung des Studiums bietet sich beispielsweise in weiterführenden Studienfächern wie Wirtschaftsingenieurwesen, Technologiemanagement, Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration an.